Ich bin Eva Windisch, wurde 1967 in Hamburg geboren und war viele Jahre als Sängerin, Tänzerin, Schauspielerin und Choreographin in Theatern und als Lehrerin in Schauspiel- und Ballettschulen tätig.
Seit ich denken kann, spielten Tiere in meinem Leben immer die größte Rolle. Ich spielte als Kind nur mit Stofftieren, nie mit Puppen, und so wurde meinen Eltern sehr schnell klar, dass sie niemals Großeltern werden würden. Ich träumte schon als Kind in jedem Traum, dass ich mit Tieren befreundet bin. Das Dschungelbuch mochte ich nie, da ich das Ende absolut unverständlich und deprimierend fand. Haustiere hatte ich keine, da meine Eltern das nicht wollten. Mit 10 Jahren erfüllten sie mir aber den Wunsch reiten zu lernen. So ging ich jede Woche in die Reitschule und war so glücklich mit Pferden zusammen sein zu dürfen. Mit 20 Jahren erfüllte ich mir den Traum vom eigenen Pferd und wollte endlich das machen, was ich mir unter dem Leben mit Pferden eigentlich vorgestellt hatte: Eine Freundschaft mit einem Pferd. Mein Traum vom Reiten war ein freies, energetisches Pferd, welches stolz und mit wehender Mähne durch die Natur galoppierte a la Black Beauty. So experimentiere ich herum, was ich alles weglassen könnte: Sattel, Trense, Zäumung. Das war soweit alles machbar, aber ich wollte mehr. Ich wollte eine richtige Freundschaft mit dem Pferd. Weg von der Idee: Gehorche oder ich tu Dir weh bzw. setze Dich unter Druck.
Und so entdeckte ich nach langem Suchen Diplom Biologin und Verhaltensforscherin Sabine Birmann (www.mitpferdensein.de) aus Moringen. Sie lehrt genau das, was ich immer suchte: Eine Freundschaft mit dem Pferd auf Augenhöhe. Und das war für mich der Stein der Weisen. Gänsehauteffekt. Ich reite meinen Hengst seitdem am Stallhalfter und ohne Sattel, habe quasi keinerlei Einwirkung auf ihn, ich gehe mit meinen kleinen Ponys wie mit meinen Hunden völlig frei spazieren, kann sie wunderbar rückrufen wie meine Hunde. Dies alles wäre weder mit Dressur noch mit Strafe möglich, denn in dem Moment wo ein Pferd die freie Wahl hat, würde es sich immer für die Freiheit und gegen den Menschen entscheiden. Die Arbeit ist niemals eine Arbeit am Pferd sondern nur an sich selbst.
Erst sehr spät kam ich auf den Hund, denn ich hatte zuvor keine große Beziehung zu Hunden bzw. keine großen Ambitionen, mit Hunden mein Leben zu verbingen, ich war eher der Katzenmensch, aber das Schicksal wollte es wohl so. Und da ich meine Second-Hand-Hunde lediglich nach der Optik ausgesucht hatte, hatte ich auch keinerlei Erwartungshaltungen an sie. Ich wollte ihnen einfach nur ein schönes Leben bieten. Doch ständig wurde ich angesprochen, wie gut erzogen sie sind. Ich konnte nur darauf erwidern, dass sie gar nicht erzogen wären, und dass wir einfach nur gute Freunde sind.
Und da begann ich mir Gedanken über unseren Beziehung zu machen und zu beobachten, wie denn die anderen Hundehalter so mit ihren besten vierbeinigen Freunden umgingen. Hart, barsch, streng, schlecht gelaunt, ständig nörgelnd und maßregelnd, kurzum das Gegenteil von dem, was ich im Umgang mit den Pferden gelernt hatte und machte.
Ich war nie in einer Hundeschule, hatte auch keine Ahnung wie man Hunden Kommandos beibringt, weil es nie für mich relevant war. Meine Hunde kennen und können bis heute kein einziges Kommando, ebenso meine Pferde und meine Katze nicht. Warum auch? Sie kommen, wenn ich sie freundlich rufe, so wie man eben Tiere und auch gute Freunde ruft: Alles andere als in einem beigebrachten Kommando oder einem Signal und auch ohne dem üblichen knappen Kommandoton.
Ich schrieb mein erstes Buch, begann zu unterrichten, schrieb mein zweites Buch, gab Kurse, fing an in diversen Hundehotels in Österreich und Bayern zu arbeiten und schrieb mein drittes Buch. Mittlerweile gebe ich jedes Wochenende einen Kurs in einer anderen deutschsprachigen Stadt, unter der Woche habe ich jeden Tag Kunden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz bei mir und bin spezialisiert auf Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten.
Ich verschlinge duzendweise Fachliteratur von namhaften modernen Kynologen und Verhaltensforschern, bilde mich fort, um immer auf dem neusten biologischen Stand der Wissenschaft zu bleiben und um meinen Kunden keine Mythen und Ammenmärchen aus vergangenen Zeiten aufzutischen und vor allem um meine gesamte Herangehensweise stets kynologisch und wissenschaftlich begründen zu können.
Das Wissen rund um den Hund, um seine Psyche, seine Lebensweise, seine Herkunft, seine Abstammung, sein Sein, wie er seine und unsere Welt wahrnimmt, wie er lebt, liebt, kommuniziert und lernt ist mir sehr wichtig.
Ich habe meine Hunde noch nie geschimpft, noch nie gestraft, bedroht oder eingeschüchtert, noch nie gemaßregelt, ja noch nicht mal die Stimme ihnen gegenüber erhoben. Wozu auch?
Und ich weiß bis heute nicht, wie man Tiere erzieht, denn ich habe es noch nie gebraucht. Und genau deswegen gehen sie für mich durchs Feuer.
In diesem Sinne - Hunde sind unsere Spiegel, unsere Lehrer und Meister. Sie bringen uns an unseren Punkt, und genau dafür und für ihre bedingungslose Liebe zu uns Menschen sollten wir ihnen auf ewig dankbar sein. Die Zeit mit ihnen ist ohnehin viel zu kurz.
Seit 15 Jahren bin ich als Hundehalter-Coach, Hundeverhaltenstherapeutin und Hundepsychologin in Deutschland und Österreich unterwegs, den Sachkundenachweis für Hundetrainer nach §11 Tierschutzgesetz habe ich 2015 vor dem Landratsamt Bad Tölz erbracht.
Ich lebe am Starnberger See und habe einen Zweitwohnsitz auf Sylt.